Mittwoch, März 19, 2003
Driving the van
| posted by Matz
Hey, habt Ihr uns schon vermisst? Ich bin ein bissl traurig, dass es so wenig Rueckmeldung zu meiner Frisur gab... Naja, daraus kann ich mir ja auch das eine oder andere ableiten... Es ist also soweit. Wir fassen mal kurz zusammen, was die letzten 5 Tage so war. Am Sa. hatten wir ja den Camper abgeholt. Uns hat dabei ein kostenloser Upgrade ereilt, denn so eine Riesenmuehle hatten wir ja gar nicht gewollt. Ist aber super luxus. Und faehrt sich wie 'ne Gummikuh.
Die erste Route ging natuerlich in einen Supermarkt zum Auffuellen des Campers. Dann ab nach Werribee. Dort gab's ein huebsches altes Herrenhaus zu sehen - das Manison. Beeindruckend. Nur ein kurzer Blick auf aussen fuer Euch:
Der afrikanische Zoo mit wildlebenden Nashoernern und anderen Tieren waere sicher auch noch nett gewesen. Wir haben in die "Savanne" einen Blick riskiert - super schoen. Weiter auf der Strecke Richtung unseres Ziels "Great Ocean Road" schlugen wir unser Nachtlager in Queenscliff auf. Direkt am Strand, wild, wo auch unser obiges Camper-Bild entstand. Danach haben wir bisher immer einen Camper Van Park aufgesucht. Schliesslich haben wir nicht den unauffaelligsten Camper bekommen :)
Ueber Torquay, der absoluten Surf-Hochburg hier unten im Sueden, weiter nach Lorne. Hier haben wir uns erstmal faul an den Beach gelegt und gepennt. An dem Tag waren wir beide irgendwie ausgebrannt. Vielleicht lag's am Weisswein den Abend vorher. Ueber den Tag wurde es richtig sonnig und am Abend erreichten wir in Apollo Bay einen sehr schoenen Campingplatz, wieder direkt am Meer. Gemuetlich gekocht, gut gepennt und am naechsten Tag los Richtung Otway National Park. Man koennte jetzt schon tausende von Bildern bringen, staendig wechselt hier die Landschaft. Ein kleiner Einblick, der fast schon an Neuseeland erinnert:
Am Cape Otway Lighthouse, dem aeltesten Australiens (seit 1848), gab's eine kleine Pause und eine gemuetliche Besichtigung der Ueberbleibsel an diesem Ort.
Spooky ist die Geschichte eines Cessna-Piloten, der hier auf sehr mysterioese Weise in den 1970er Jahren verschwand. Sein letzter Funkspruch war, dass etwas ueber ihm sei ... "... and it's not an aircraft...". Was dann, ein Riesenpelikan? Man weiss es nicht. Material fuer die UFOlogen unter uns? Auf der Rueckfahrt vom Lighthouse hielt uns ein Touri-Paar freundlicherweise an. Was war geschehen? Sie zeigten in den Eukalyptus-Baum / und siehe da, ganz live und ohne Zoo zwei Knubbel-Pelz-Kollegen:
Da wir uns ja auf der Great Ocean Road befinden, rattert es jetzt die Sightseeings, wie man es kaum ertragen kann: Gibson Steps mit einem wirklich traumhaften Strand, an dem Baden aber leider lebengefaehrlich ist wegen der extremen Wellen. Dennoch musste ich zumindest nass werden. Wie ein scheuer Hund wagte ich mich immer wieder mal an die Wellen ran. Dann Twelve Apostels, Loch Arde, London Bridge.
Gibson Steps
Loch Ard
Wir haben die 3 Apostel gefunden!!!
Ah nein, richtig sind es doch 12...Nur 7 sind wirklich sichtbar.
Der japanische Beweis, dass wir wirklich dort waren :)
London Bridge. Wie - Ihr seht keine Bruecke? Fragt mal die beiden Touris, die 1990 da rechts auf dem Sockel standen, als es die Bruecke definitiv Sekunden vorher noch gegeben hatte :) Sie konnten mit einem Hubschrauber gerettet werden. Einige Kurven weiter schon wieder ein wirklich geiler, man kann es nicht anders ausdruecken, Ausblick bei der Bay of Islands (nicht zu verwechseln mit denen in NZ):
Von Warnambool, wo die Great Ocean Road leider schon wieder aufhoert, ging's am naechsten Morgen weiter. Gerade mal nach 20km schon wieder Halt: Port Fairy ist eine wirklich putzige alte Walfaengerstadt. Nur ein kleines Bild vom pittoresken kleinen Hafen:
Am Cape Bridgewater gab es interessantes zu sehen. Hier stehen Ueberreste eines Waldes, der vor zehntausenden von Jahren mal Regenwald waren. Aber nicht als Baumstuempfe. Die sind auch laengst weg. Aber geblieben sind versteinerte Krusten der Rinden, geformt aus Limestone, Sand und Salz.
Mount Gambier am Abend sollte unsere Uebernachtungsherberge werden. Hier gibt es einen erstaunlichen See zu sehen. Zum einen: schaut Euch einfach mal die Farbe an. Das ist doch unglaublich, oder? Dies ist ein Vulkankrater, gefuellt mit Grundwasser. Der Vulkan selbst war vor 5000 Jahren das letzte mal aktiv. Interessant aber auch, dass der See zum Winter die Farbe wechselt und niemand weiss, wo dieser Effekt her kommt. Er wird jetzt ab Ende Maerz naemlich Grau. Vielleicht einfach nur alt?
Uebler Effekt am Abend. Auf dem Campingplatz fahre ich ein Loch in den Camper. Ein Ast auf 2.80m Hoehe hat sich in die Aussenwand gebohrt. Das lassen wir jetzt gerade beheben. Bad luck, but don't worry. Es gibt schlimmerers und wir wollen hoffen, dass dies das letzte war. Auf diesem Platz fuehlten wir uns auch zum ersten mal ein wenig unsicher, was uns prinzipiell darin bestaetigt, nicht auch noch wild zu campen. Irgendwer schlich nachts um den Wagen, und ich selbst meine, einmal vom Klappern an der Tuer aufgewacht zu sein. Strange. Vielleicht lag's an dem teilweise merkwuerdigen Volk auf dem Platz. Ansonsten hatten wir aber nie sorgen auf einem der anderen Plaetze. Ganz frueh morgens, weil wir langsam mal den einen oder anderen Kilometer machen muessen und das Land ja nicht wirklich ganz klein ist und der Bus kein Ferrari, geht's weiter richtung Naracoorte. In den dortigen Hoehlen "Tantanoola Caves" machten australische Geologen eine bis dato einmalige Entdeckung: Knochen urzeitlicher Tiere, die endlich Aufschluss ueber die Vorzeit Australiens geben, ueber die man vorher so wenig wusste.
Ueber Kingston ging es dann bei knackigem Regen und Sturm nach Adelaide, wo dann schon wieder Sonne war. Ungalubliche, schnelle Wetterwechsel und eine staendig wechselnde Landschaft machen das anstrengende Autofahren dennoch zu einem Vergnuegen. Bei solchem Wind surft man eher mit dem Van, als dass man faehrt. Aufmerksame Leser: ja, wir haben das Loch in der Seite des Campers vorher mit Tape gestopft, keine Sorge... Nun also Adelaide fuer die naechsten Tage und hoffentlich auch Kangaroo Island. Uebrigens: auch die ersten springenden Pelzknaeuels haben wir gestern schon gesehen. Aber noch zu weit weg zum Fotofieren. Kommt noch. Keep reading! Zum Abschluss noch ein paar kleine Eindruecke von Adelaide - und damit bis zum naechsten mal. Keep in touch with us! And drop us emails. We're always happy about some lines from germany or elsewhere in the world.
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