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Schön dass Sie hier reinschauen,
Diese Reise führte uns für 3 Monate nach Down Under. Hier lesen Sie unser Tagebuch und nehmen an unseren Eindrücken teil. 10. Februar bis 12. Mai 2003 - Matthias & Karin



Samstag, April 19, 2003

Wo der Bär mit dem Rum tanzt | posted by Karin

Wir beschlossen bei strahlendem Sonnenschein nach Bundaberg zu fahren; das sind ungefähr 112 km von Hervey Bay. Was kann man denn eigentlich in Bundaberg wollen? Naja, wem dieser Name nichts sagt, der kann auch wegbleiben. Dort gibt es den famosen Bundaberg Rum. Eigentlich auch ausserhalb Australiens ein Begriff.



Als Schwaben bekamen wir einen Rabatt – nicht, weil wir Schwaben sind, sondern weil wir eine BIG 4 Karte hatten, die uns nicht nur bei bestimmten Campingplätzen 10% Discount einräumte, sondern auch bei einigen Attraktionen mit Geldnachlass verbunden war. Somit bekamen wir dort auch 4 Dollar Rabatt und zahlten „nur“ 11$. Der Weg dorthin war länger als vermutet und wir fuhren kurz auf einer Straße, die als „unsealed Road“ zu bezeichnen ist. Witzig auch - sie wurde einspurig mit losem Rand wenn einem Autos entgegen kamen, war lustiges Ackerfahren angesagt. Die Ausschilderung war auch wirklich witzig. Anfangs stand Bundaberg nirgends dran. Dann war es einmal zu lesen, und wir bogen in diese Richtung ab - auf dem nächsten Schild standen völlig andere Namen, aber eben kein Bundaberg mehr. Wie soll ein Touri da zurecht kommen? Wir fanden den Weg aber trotzdem und als wir ankamen stand vor dem Einlass eine riesige Schlange. Da wir wussten, dass um 13 Uhr samstags die letzte Führung ist, hofften wir, dass wir da noch mitkommen, doch es wurde knapp. Endlich an der Reihe war es bereits 13 Uhr durch und wir bekamen mit, wie Personen, die hinter uns in der Schlange standen, abgewiesen werden... Glück gehabt. Dennoch hiess es jetzt noch Warten auf die Tour. Also ab zum Pizza Hut. Hier mussten wir einen Zuschlag zahlen – nicht etwa für eine spezielle Auflage, sondern – haltet Euch fest – 2 Dollar wegen Ferienzeit. Wir schauten bei dieser Begründung wie Ufos, aber wir hatten Hunger und nicht alle Zeit der Welt.
Bundaberg selbst ist eine nicht gerade super schöne Ecke, deren – möchte man meinen – einzige Attraktion die Destillerie ist. Sie steht auf einem einsamen Gelände. Es stehen neben den typischen Stahltanks jede Menge riesige Fässer aus Holz dort. In diesen lagert der edelste der der Rum-Sorten von Bundaberg. Wir bekamen natürlich auch eine Kostprobe und durften wählen was wir trinken wollten. Grenzwertig, wenn man sich überlegt, danach ja noch fahren zu müssen. Ich trank einen Liqueur mit Sahnehäubchen, Matthi natürlich den neuen Rum-Cola-Drink – beides sehr lecker!!!




In dem Shop gab es dann auch die unterschiedlichsten Geschenkartikel von Tassen, Schlüsselanhänger, Hemden und natürlich Rum. Wir haben nichts mitgenommen, aber als wir an dem Bundaberg Eis vorbei liefen, wurde schon ausgesucht. (Eben wieder klasse mit einem Camper mit Gefrierfach, denn wir hatten ein leckeres Dessert am Abend).
Bei der Rückfahrt wollten wir noch einen Abstecher an den Beach machen. Bundberg liegt nur 18 km vom Strand entfernt. Es reichte noch für ein paar Minuten am „Mon Repos“ Strand, doch die Sonne nahm schon ihren Abschiedsweg. Kurz später wäre es dunkel geworden, so machten wir uns auf dem Heimweg. Abends genossen wir wieder das BBQ mit den typischen Zutaten: Kartoffelscheiben, Fleisch, Zucchini, Maiskolben. Lecker, aber wir freuten uns jetzt langsam schon auf Würstchen in Deutschland. Denn so genial das Fleisch hier ist – die Würstchen kann man nicht mal seinem schlimmsten Feind vorsetzen - Kandidaten für die Shitlist!


Freitag, April 18, 2003

About the sharks | posted by Karin

Als wir aufwachten, war es schon wesentlich freundlicher als am Vortag. Uns ging es gut und wir wollten endlich wieder etwas unternehmen.

Im Reiseführer war von einer „White Shark Expo“ die Rede, die direkt in Hervey Bay war.
Dort angekommen war die Eingangshalle ein großes Haifischmaul und sah erst mal eher belustigend als Angst einflößend aus. Nachdem wir ein Video angeschaut hatten, entschieden wir uns den Eintritt zu wagen und tauchten ein in unzählige Zeitungsberichte, die uns Gänsehaut verursachten. Vic Hislop war der Besitzer dieser kleinen Ausstellung, von der es noch einmal eine in Airlie Beach gibt. Er erforscht seit seinem 17. Lebensjahr die Welt der Haie und versucht mehr über diese Jahrmillionen alte Spezies herauszubekommen. Es gibt 350 Arten von Haien und 4 sind für den Menschen gefährlich. Genau um diese ging es hier. Unter anderem um den großen Weißen! Er hat 3 Videos gedreht, in denen man ihn sieht, wie er sie fängt. Zu köstlich, denn er sitzt in einem kleinen Paddelboot, das schon schier am kippen ist und hat den Riesenfisch an der Angel! Er macht einige Untersuchungen, die belegen sollen, dass diese Arten echte Killermaschinen sind und absolut unberechenbar sind. Jedoch wissen sie genau was sie wollen. Vic zeigte uns einen Versuch, in dem er Toastbrot vom Boot aus ins Meer warf und an der Angel einen toten Fisch hatte, den er über das Meer hielt. Der Hai, der das Boot bereits umkreiste ging zielstrebig aus dem Wasser hoch und schnappte sich den Fisch, das Toastbrot jedoch liess er links liegen. Damit will Vic beweisen, dass Haie nicht einfach nur aus Versehen zuschnappen, sondern genau wissen, auf was sie losgehen. Ungut zu erfahren war auch, dass Haie ihren Magen bewusst umstülpen können. Es kommt oft vor, dass sie eigentlich gar nicht hungrig sind, sondern dass sie etwas sehen, ihren Magen umstülpen und dann genüsslich reinbeißen. (Ähnlich wie wenn wir an einer Konditorei vorbei gehen, Hunger haben wir keinen, aber Kuchen geht immer rein). In etlichen Zeitungsberichten war über Haiangriffe zu lesen. Ein Bericht hatte ein spektakuläres Foto. Es war ein Hai zu sehen, der sein Maul weit geöffnet hatte und einen Taucher bereits zur Hälfte geschluckt hat. Das Foto ist von dem Tauchpartner des Opfers entstanden, der sich in der Situation nicht anders zu helfen wusste und ein Foto schoss!!! Da wird einem echt anders. Vic Hislop präsentiert auch noch etliche Schriftstücke aus dem regen Schriftverkehr, den er sich mit der Regierung liefert. Er wirft ihr vor, den Tauchtourismus zu locker zu handhaben, damit der Rubel rollt, und die Touristen wüssten nicht wirklich von der großen Gefahr in der sie sich befänden. Er führt Buch darüber, wie viele Male die Regierung von einem Ertrunkenen berichtete und mehr nicht bekannt gab. Doch Vic deckte auf, dass der Ertrunkene nur noch mit seinem halben Körper gefunden wurde, was für Ihn beweißt, dass das Ertrinken sicher nicht die originäre Todesursache war...
Wir waren wirklich fasziniert und haben uns ein Buch von Ihm mitgenommen, sowie einen Haizahn an einer Kette und den ganzen Tag haben wir von nichts anderem mehr gesprochen als von Haien... Prima, wenn man wenige Tage später Tauchen gehen will...


Donnerstag, April 17, 2003

Hervey Bay | posted by Karin

Heute morgen war es dann soweit, Fraser Island wir kommen. Doch als ich Matthi ansah, war mir nicht mehr recht wohl zumute. Er war bleich wie die Wand und konnte sich kaum auf den Beinen halten, und wir mussten ja schliesslich mit der Fähre zur Sandinsel rüberschippern. Na das wurde dann wohl eher nichts... (Wenn wir dazu auch noch das Wetter betrachteten wurde uns klar, dass bei Sturm und Regen die Überfahrt für beide zur Hölle werde würde). Als es auch nach einer Seasickness Tablette nicht besser ging und nur noch 45 min bis zur Abholung war, musste etwas passieren. Ich wollte eine Umbuchung probieren und auf dem Weg zum Telefon kamen uns unsere netten Campingplatzbesitzer entgegen, die auch gleich fragten wie es uns heute denn so ginge (Australier sind eben freundlich). Das war meine Chance. Kaum hatte ich unser Drama erzählt wurde auch schon zum Telefon gegriffen und in null Komma nichts wurde die Tour kostenlos umgebucht und auf den Sonntag in 3 Tagen verlegt. Dazu war unser derzeitiger Campingplatz so super, dass ich den auch noch gleich verlängerte und ich freute mich schon, Matthi diese frohe Botschaft mitzuteilen. Kurz vorm Camper kam er mir dann entgegen. Den Anblick werde ich nicht vergessen. Gebückt, ein Häufchen Elend in einer Größe von nur noch 1.80m, der sich mit mühe die Schuhe zugebunden hatte und dem dadurch nur noch schlechter wurde... Er nahm die Änderung ganz erleichtert auf und lag wenig später in tiefen Schlummer.



Der ganze Tag wurde zu einem Faulenztag, der aus Schlafen, Essen, Schlafen, Einkaufen, Schlafen bestand und abends war mein Stolli schon wieder fitter.


Mittwoch, April 16, 2003

Surfing sucks | posted by Matz

Die letzten 5 Tage waren so, wie man sich Urlaub in Aussie-Land vorstellen kann. Ganz relaxt am Strand mit viel viel Sonne und viel viel Meer und Wassersport (u.a. Jetski - unser Ersatz hier fuer echtes Skifahren...). Unglaubliche Wellen (OZ: good surf) und viele Aussies, die vor der Arbeit und nach der Arbeit und kurz mal in der Mittagspause Surfen kommen. Dieses Wort steht hier fuer Wellenreiten und nicht wie bei uns fuer Windsurfen. Und die Typen auf den Brettern sehen unglaublich viel cooler aus als Windsurfer (IMHO). Nun dachten wir also - sehen wir doch einfach auch mal so cool aus. Das Ergebnis koennt Ihr Euch denken. Blessuren am ganzen Koerper, toedliche Erschoepfung und Wasser in allen Nebenhoehlen, von denen man noch nichts wusste. Und ein zorniger Stolli in der Brandung der Wellen. Wer mich kennt, mag schmunzeln. Aber die Erfahrung war mal wichtig :) Sobald wir wieder Bilder hochladen koennen, reichen wir vielleicht mal ein Bildchen oder so davon nach. Kurz und gut - die Aussies sind definitiv um ihre wirklich geile Kueste und das perfekt Meer zu beneiden. Ueberall super Straende.
Wo wir im Moment sind: heute abend in Hervey Bay eingecheckt, damit wir morgen Fraser Island in einer laengeren Tour machen koennen. Die letzten 5 Tage waren wir in Noosa. War traumhaft schoen, wenn auch touristisch. Aber nobel. Vergleichbar mit Cote d'Azur. Grund fuer die lange Zeit war auch sicher, dass wir Anja und Patsch aus Melbourne wieder getroffen haben und viel Zeit miteinander verbringen konnten.
Schade ist nur, aber so ist das hier halt, dass die Abende gegen 6 Uhr definitiv dunkel sind. Auch wenn's gegen 6 morgens hell wird, ist das einfach eine merkwuerdige Zeitaufteilung.





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