Samstag, April 26, 2003
Unter und über Wasser
| posted by Karin
Das Wetter begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein! Mein Gott, zum Glück hatte dieser leidige Wetterbericht eben doch nicht recht gehabt. Was hatten wir uns für Sorgen gemacht. Wir machten morgens nach dem Frühstück gleich eine Inselwanderung (bei der Größe von Heron Island dauert das ca. 30 Minuten :)). Bei phantastischem Wetter war Schnorcheln in der Shark Bay optimal.
Spass am Strand und im glasklaren Wasser
Matthi ging um 15 Uhr zum Tauchen, und da ich mich für wenig später auf einem Semi-Sub (das sind so Touri-U-Boote für Non-Diver) eingebucht hatte, gingen wir gemeinsam zur Anlegestelle. Ich stand oben als ein Mann auf mich zukam. Matthi war schon an Bord seines Tauchboots, aber sie waren och nicht weg. Und das war auch gut so, denn der Mann hatte eine Baby-Turtle in der Hand und Matthi hat die Kleinen doch noch nicht gesehen gehabt! Er lies sie ins Wasser gleiten und sie hob noch einmal kurz den Kopf bevor sie mit ihren Flossen wie ein kleiner Turbo loslegte. Super Süß! Mein Ausfahrt mit dem Semi Sub Boot war auch gut. Auf ca. 10 m Tiefe sitzt man dann hinter einer Glasscheibe und kann sich trockenen Fußes die Unterwasserwelt wie ein Taucher ansehen. Gleich als wir aus dem Hafen rausfuhren sahen wir einen Hai. Er schwamm direkt neben dem Boot und ich war ein wenig schockiert, denn am ersten abend waren wir nahe dieser Stelle Schnorcheln. Aber ich sollte noch anderes in der Shark Bay sehen.. Etwas weiter draußen sahen wir noch eine Schildkröte im Korallenboden und mehrere kleine Fische. Als wir wieder zurück fuhren und gerade anlegen wollen kamen laute Schreie: „da ist Gus“. Ich dachte ich hätte wieder irgend ein englisches Wort nicht verstanden, doch Gus war der Name eines Riesenfisches. Matthi sollte Ihn am letzten Tag noch sehen. Wir entschlossen uns, noch gemeinsam Schnorcheln zu gehen, denn wir wollten noch die Rochen fotografieren. Nur Matthi ist an dem Abend ins Wasser. Ich blieb draußen und sagte ihm, wo welche sind, denn unter Wasser war die Sicht nicht so gut. Statt Rochen sahen wir an dem Abend aber Haie und zwar aus nächster Nähe. Matthi kam aus dem Wasser und wir konnten beobachten wie sie anfingen zu jagen. Wir sahen Ihre Spitzen und auch wie sie kurz darauf anfingen zu kreisen und dann tauchten sie ab! Am Anfang war es nur einer, doch dann kamen mehrere. Auch an Land wurden es mehr Zuschauer. Es ist ein imposantes Schauspiel, wenn man ja eigentlich auch weiss, dass diese Burschen hier mehr Angst vor Menschen haben als umgekehrt. Manchmal hoffe ich, die Viecher vergessen das nicht...
Karin, die Lebensretterin
| posted by Karin
Als wir aufwachten, schien die Sonne und wir freuten uns auf ein leckeres Frühstück. Für Matthi begann um 9 Uhr die erste Runde Tauchen. Auch ich tauchte in das kühle Nass und schnorchelte direkt am Strand. Die Unterwasserkamera (Ihr kennt diese Plastik-Einweg-Teile?) war bald voll und so stieg ich aus dem Wasser und sah etwas, was für Heron Island um diese späte Jahreszeit sehr selten ist. Zuerst dachte ich: „Was kriecht denn da?“ und dann traute ich meinen Augen kaum. Kleine Schildkröten waren geschlüpft und kamen aus dem Sand gekrochen, um im Meer ihre ersten Schwimmversuche zu machen. Erst in ein paar Jahren würden sie zurückkehren. Als ich gerade anfing, mich über dieses Glück zu freuen sah ich Möven, die die kleinen Turtles auf den Rücken drehten und mit ihrem Schnabel in ihren Bauch piekten und dann mit ihnen im Schnabel davon flogen. Das war ja wohl die Höhe! Das konnte ich nicht mit ansehen. Also versuchte Super-Karin als Retter aller beschützenswerten Tiere, alle Möven zu verscheuchen, indem ich die Arme hob und wedelte und lautstark dazu rief... Es muss echt lustig ausgesehen haben, aber es wurde zumindest keine Schildi mehr vor meinen Augen getötet! Womöglich erhöht sich jetzt die Population der Meeresschildkröten durch diesen Eingriff.
Eine Kleine, die gerettet werden konnte - die Frage ist, wie lange...
Zum krönenden Abschluss meines Vormittags wurde ich massiert und kam entspannt zum Strand zurück, wo ich noch kleine Krebse sehen konnte. Nach dem Mittagessen lagen wir gemeinsam am Pool und schliefen eine Runde, gegen später zogen wir uns die Turtle Präsentation rein – hier gibt es immer wieder kleinere Präsentationen rund um das maritime.Leben hier auf Heron. Wofür auch die Bewohner von Heron Island keine Erklärung haben, ist das Verhalten der Kleinen wenn sie ins Wasser gehen. Sie tauchen unter und heben dann noch einmal den Kopf und schauen zurück (ich habe fast gedacht die Kleinen wollten sich von mir verabschieden –war fast etwas enttäuscht als ich hörte, dass sie das immer so machen...). Man vermutet, dass es ein letztes Orientieren ist, bevor sie in die große weite Welt des Meeres entschwimmen.
Jedes Abendessen hier auf Heron ist ein kleines Fest. Aber heute gab es Seafood-Abend. Alle fuhren darauf ab und überall sah man Leute Schalen knacken. Solche Abende erinnern fast an ein mittelalterliches Rittermahl. Ich aß zum ersten Mal Muscheln und kann wirklich nicht verstehen wie man darauf so abfahren kann. Als wir das Restaurant verlassen wollten, stellten wir fest, dass der frühabendliche Regenschauer noch immer anhielt und unsere Regenschirme von anderen Egoisten mitgenommen waren... Aber die Distanzen auf Heron sind ja eher übersichtlich.
Freitag, April 25, 2003
Die Trauminsel
| posted by Karin
Um 11 Uhr ging die Fähre rüber von Gladstone los nach Heron Island. Schnell noch den Camper am Hafen eingesperrt. Das Wetter am Hafen sah gar nicht sooo übel aus – jedenfalls nicht so, wie die Wettervorhersagen es uns für die nächsten Tage angedroht hatte. Wir waren echt schon ganz frustriert gewesen, denn gerade unser Highlight hätte uns doch bei Sonne deutlich mehr begeistert. Wir hatten sogar schon an ein Verschieben gedacht – aber daran ist nicht zu denken, wenn man bedenkt, wie begehrt dieses Eiland ist. Kaum eine halbe Stunde auf dem Schiff trat dann der erste Regen ein. Wir bereiteten uns darauf vor, dass die traumhafte Kulisse, die die Monitore an Bord ständig von Heron zeigten, uns verwehrt bleiben würde. Die Ankunft war dementsprechend verregnet.
Umso überraschender war es dann als trotz Regen das Wasser fantastisch grün leuchtete. Eine Traumvorstellung, und wir glaubten dass diese Farben bei Sonne kaum noch schöner sein könnten.
Auch Regen kann schön sein auf Heron Island
Wir wurden kurz gemeinsam eingewiesen und dann zu unseren Zimmern gebracht. Mittlerweile war es 14 Uhr Ortszeit. Ja, richtig gelesen, Heron Island hat eine eigene Zeit und diese ist eine Stunde später als auf dem Festland – Heron Island Time – kein Witz. Mit unserem Zimmer waren wir absolut zufrieden. Wir waren nur durch einige Sträucher vom Meer getrennt und konnten das Rauschen hören. Auch die Innenausstattung war total heimelig. Ein schönes großes Bett und ein großes Bad mit Dusche, alles sehr ansprechend. Wir konnten ein leckeres Mittagessen zu uns nehmen und uns davon überzeugen, dass diese Insel wirklich zum Entspannen gedacht ist – wenn man sich mal an die vielen Vögel gewohnt hat, denn das ist ja auch ein Vogelschutzgebiet. Einer unserer Reiseführer warnte vor strengem Geruch von Vogelkot, aber es war wirklich nicht extrem.
Das sind die Kollegen, die immer um einen herum sind
Nach dem Mittagessen gingen wir uns die Schnorchelausrüstung holen, wobei wir feststellen mussten, dass ich hier wohl gar nicht tauchen lernen kann, denn ich bräuchte ein australisches Gesundheitszeugnis und das hatte ich natürlich nicht. Zumal die Lehrgänge auch 7 Tage dauern würden und wir waren ja nur 4 Tage da. Die Preise, um ein Schnuppertauchen im Pool zu machen waren auch viel zu hoch und somit holten wir für mich nur eine Schnorchelausrüstung und ich verzichtete auf das Tauchen am Reef. Natürlich haben wir die Ausrüstung auch gleich ausprobiert und uns dann den Sonnenuntergang von der Bar des Hotels aus angesehen.
Blick von der Bar in den Gewitterabend
Eine besondere Entdeckung haben wir dann noch gemacht. Eine Haiflosse schwamm genau vor unseren Augen an der Stelle vorbei, wo wir kurz zuvor noch geschnorchelt sind. In den nächsten Tagen sollte dies Normalität werden. Hier tummelt sich eben noch maritimes Leben, u.a. eben Black-Tip-Sharks und White-Tip-Sharks. Für das Essen abends konnten wir eine Zeit wählen und als wir dann geduscht und schick ins Hotel kamen, wurden wir zum Tisch geführt und freundlich bedient. Welch ein Unterschied zu Fraser Island... Wir schliefen ausgezeichnet in dieser Nacht, denn die Vögel, die diese Insel bewohnen, schlafen nachts auch und sind morgens auch noch ein wenig verschlafen...
Donnerstag, April 24, 2003
Nochmals Rockhampton - dann reicht's aber auch
| posted by Karin
Wir waren extra nach Rockhampton gefahren um uns „The Caves“ und das „Dreamtime Cultural Centre“ anzusehen, obwohl wir am Nachmittag schon wieder nach Gladstone zurück mussten, da am nächsten Tag unsere Fähre nach Heron Island ging. Also ging es morgens früh los und wir machten gleich die erste Tour bei den Caves mit. Eine sehr interessante Höhle, denn am Eingang wachen die Fledermäuse und schwirrten aufgeregt direkt über unsere Köpfe hinweg. Der Eintritt kostete uns nur 15$ und hat sich gelohnt. In der Höhle befindet sich eine Art Raum, der auch als Kathedrale bezeichnet und so auch verwendet wird. Wir bekamen eine Demonstration, wie der Klang in diesem besonderen Raum ist – zu den Gesängen von Enia. Da stellt sich einem mal schon das eine oder andere Häarchen auf :)
Anders unser Besuch bei dem Aboriginal Museum, der mit 12.50$ nicht weniger günstig war. Das einzig Schöne in dem Museum war das Bumerang werfen. Wir kamen noch in eine Tour mit dazu, die schon im Gange war und konnten dort noch das Bumerang Werfen mitmachen. Der Guide, der diese Tour leitete, liess einige Personen probieren, und wir konnten mit ansehen wie sie dann laufen mussten - da der Bumerang am weitesten von ihnen entfernt liegen blieb anstatt zurück zu kommen... Und dann kam Matthi dran: der Guide erklärte ihm noch kurz, wie es ging und dann warf er - und der Bumerang flog und flog, drehte - und kam ca. 3 Meter hinter Matthi auf. Applaus. Das war sicher nur Zufall, Anfängerglück und schon warf er ein zweites mal und - kaum zu glauben: der Bumerang kam exakt vor Matthis Füßen zum liegen!!! Jetzt war das Anfängerglück schon weniger zu glauben und schon kamen die ersten Fragen: Du machst das aber nicht zum 1. Mal, oder? Am Lustigsten war aber der Guide selbst:ihm war es etwas peinlich, denn Matthis Wurf war besser als seine eigenen... Bei etwas konnren wir ihm allerdings nicht das Wasser reichen: Didgeridoo spielen!! Er gab uns eine kleine Kostprobe und erklärte uns wie wir die Lippen zu halten haben, damit überhaupt ein Ton rauskommt, doch wegen SARS war es zu dieser Zeit nicht gestattet, auf dem Didge selbst zu spielen. Aber auch ohne es selbst zu probieren, war es ein kleines Erlebnis.
Das größere Erlebnis war dann die ältere Einheimische, die uns etwas über das Land, die Leute, die Besonderheiten erzählen sollte. Es war so spannend, dass ich dauernd an meiner Colaflasche nuckeln musste, um nicht einzuschlafen! Leider haben wir dabei kaum was Neues gelernt oder etwas Interessantes von dem Land erfahren, was wir nicht schon wussten.
Die Dame aus der Torres Straight
Dieses Center ist m.E. sinnlos und eine total vertane Chance, dass die Aboriginies etwas über Ihre Geschichte näherbringen. Es ist einfach zu wenig informativ, sorry guys. Thema verfehlt.
Bei der Rückfahrt wurde mir dann ganz komisch, ich bekam Kopfweh und mir wurde schlecht. Das wurde Minute zu Minute schlimmer und als wir dann an einem Strand anhielten konnte ich noch nicht einmal den tollen Surfern zusehen, die auch von uns so begeistert waren, dass sie den Blick gar nicht mehr von uns wenden konnten und direkt vor unserer Nase an den Strand „gespült“ wurden Nach unendlicher Zeit waren wir dann eingeparkt in unserer Übernachtungsbucht, aber Grillen war wegen meiner Übelkeit erst nach 3 Aspirin möglich – na hoffentlich würde morgen bei unserer Fahrt auf unsere Trauminsel besser! Matthi fand abends noch einen putzigen Kollegen in der Dusche:
Kleiner Freund in der Dusche
Mittwoch, April 23, 2003
Wo die Kuh fliegt
| posted by Karin
Zurück von der Tour ging es von unserem Campingplatz „Point Vernon“ in Hervey Bay Richtung Rockhampton. Auf dem Weg dorthin hielten wir in Gin Gin, da wir von der Straße aus einen Frisör gesehen hatten und Matthi sich die Haare rasieren lassen wollte – schliesslich war die Matte schon wieder 5mm lang :). Wir setzten uns aber erst mal zur Stärkung in ein Straßenkaffee. Auf einmal hupte es neben uns und ein kleiner Camper hielt. Wir trauten unseren Augen kaum, aber da kam Daniel auf uns zu und endlich konnten wir auch Handynummern austauschen und erfuhren, dass er dasselbe Ziel für diesen Abend hatte wie wir – Rockhampton! Unser Tag war nur mit der Fahrt in diesen uninteressanten Ort (hey, nicht alle sind begeisterte Rinderzüchter - hier gibt es sogar eine Rindermesse!!!) gefüllt und wir sprangen abends noch in den Pool unseres Big 4 Campingplatzes, leider ohne Sonnenstrahlen, wodurch es recht kalt war. Wie der Zufall es so wollte waren, wir gerade beim Abendessen als wir draußen ein schweizerisches Englisch hörten und siehe da -Daniel war auf dem gleichen Campingplatz abgestiegen wie wir und wir verbrachten einen lustigen Abend vor unserem Camper! Wir durften in seinem Werk blättern – dem Photoalbum der letzten 3 Monate Australien – neid. Matthi musste seinen Neid mit einigen Fosters runterspülen...
Nationalgetränk
Dienstag, April 22, 2003
Abschied von der Sandinsel
| posted by Karin
Heute ist der letzte Tag unseres Fraser Ausflugs und es wird am Nachmittag wieder mit der Fähre zurück gehen. Vorher jedoch ist eine Fahrt zum Lake Wabby geplant. Wir werden also wieder in die Busse gesetzt und fahren doch ganze 5 Minuten über den Strand bis wir wieder aussteigen dürfen. Erst geht es durch ein kleines Stückchen Regenwald und dann halten unsere „Führer“ an und erklären uns, wie wir weiter gehen sollen und wann wir uns wieder sehen – die Touris sind ja immer ein Haufen Flöhe und man muss Dinge schon 100mal sagen, damit es auch der letzte verstanden hat... Und dann liegt sie vor uns: die Sanddüne, die wir überqueren sollen und die kein Ende nimmt. Wir laufen und laufen und es ist so wie man sich die Wüste vorstellt, in der man endlos weit sehen kann und doch nichts anderes sieht außer Sand. Hellbrauner, weicher Sand und die Sonne brennt herunter, jetzt würde man sich ein paar Tröpfchen Regen und Abkühlung wünschen (wie bescheuert, denn Regen war uns ja auch nie recht....), aber wir werden für den längeren Marsch belohnt.
Kurzer Weg durch die Wüste
Als wir über einen Hügel kommen, sehen wir den bezaubernd schönen See. Wir sind total fasziniert. Lake Wabby ist einigermassen groß und in der Mitte auch ziemlich tief. Aber sein auffälligstes Merkmal ist sicherlich die Farbe: jadegrün. Traumhaft anzusehen!!! Und da hier keine Haie sind :), können wir die herrliche Abkühlung wunderbar genießen!
Mann kann viel sagen, aber hässlich ist anders, oder?
Nach dem Mittagessen geht es dann zum Lake McKenzie. Dieser See ist ein Naturwunder. Wenn man die Prospekte ansieht, denkt man „na ja, schöne Foto-Montage und vermutlich phototechnisch ordentlich geschönt“.
Braucht keine Worte mehr
Aber im Ernst – wenn man da ist, denkt man, direkt in der Karibik zu stehen. Der Sand ist weiß wie Schnee und das Wasser glasklar und blau! Nicht nur für Kinder ein Paradies. Der Strand ist erst flach abfallend, doch ab einer bestimmten Stelle im Wasser geht es steil hinab. Gigantisch, wir können uns kaum satt sehen!! Doch alles Schöne geht einmal zu Ende und so fahren wir mit dem Bus Richtung Hafen. Auf einmal stoppt der Bus und es geht nicht weiter. Ursache dafür: ein umgestürzter Jeep mit Touristen! Für die Armen würde der Urlaub teuer werden. Erinnert Ihr Euch an den Satz von Patrick bezüglich des „brain as deposit“? Hier kann man’s sehen.
Hoppla!
Insgesamt hat uns Fraser Island sehr gut gefallen. Die Insel an sich ist sehr schick und hat schöne Flecken, doch wenn wir noch einmal so eine Tour buchen würden, dann nur noch im Kingfisher Resort absteigen!!
Wir hatten mit der Gruppe im Bus riesiges Glück. Wir haben eine nette Familie aus Deutschland kennen gelernt, mit einem kleinen Jungen, der den ganzen Bus unterhalten hat. Total lustig, denn er hat eine Mimik, die für sein Alter unheimlich ausgeprägt war. Daniel, einen Schweizer, werden wir später nochmals wieder sehen. Er hat uns gegenüber einen Riesenvorteil: er hat 6 Monate für Australien und nicht nur 9 Wochen... Naja, Heulen auf hohem Niveau.
Montag, April 21, 2003
In Champagner baden
| posted by Karin
Um 8.30 Uhr ging es nach einem unspektakulären Frühstück los (sind wir zu negativ? J). Diesmal hatten wir einen anderen Busfahrer und die Gruppe wurde aufgeteilt, denn es gab auch Reisende, die nur eine 2 Tages Tour gebucht hatten und für die war heute der Abreisetag. Für uns ging es heute mit dem Bus an das andere Ende der Insel in den Norden nach Indian Heads. Auf dem Weg machten wir wieder halt bei den Coloured Sands, wo wir am Vortag schon waren, vorbei an dem Wrack und an Elis Creek. Das Wetter spielte mit und wir freuten uns auf ein wenig Baden am Nachmittag. Als wir ankamen, mussten es erst mal einen Berg zu erklimmen, doch uns wurde in Aussicht gestellt, dass wir von dort oben einen hervorragenden Blick haben würden und wenn wir Glück haben auch Haie sehen könnten. Der Blick war wirklich sehr schön, doch Haie konnten wir keine sehen, da das Meer zu aufgewühlt war. Schade, das wäre ein echtes Erlebnis gewesen. Wir marschierten wieder hinab und es ging weiter zu den Champagne Pools. Das sind natürliche Pools, direkt im Meer, die durch Felsbrocken abgetrennt sind. Wenn das Wasser darüber spritzt, dann füllen sich diese Pools. Zum Baden herrlich, denn das Wasser wärmt sich richtig gut auf, da es so seicht ist.
Champagne Pools
Vor der Weiterfahrt gab es noch Lunch mit Sandwiches, die das Essen im Resort-Restaurant mal locker ausstachen.
Spinnen sind ja ein beliebtes Panikthema, wenn man über Australien redet. Jeder weiss irgendeine Horrorgeschichte dazu. Ein furchterregender Anblick heute war der Toilettengang bei den Pools, denn da hockte in Ihrem Netz eine riesige Spinne direkt an der Eingangstüre der Frauentoilette.(Ich übertreibe nicht weil ich Angst hatte, sie war wirklich groß!)
Zu unserer großen Überraschung hielten wir an der Rückfahrt noch einmal bei Elis Creek und da mittlerweile wieder die Sonne schien sprang ich diesmal ins kühle Nass und lies mich den Strom entlangtreiben.
Nochmals Eli Creek
Sonntag, April 20, 2003
Alles aus Sand hier
| posted by Karin
Heute war es dann endgültig soweit. Fraser Island stand auf dem Programm, die nächsten 3 Tage und 2 Nächte. Unseren Camper konnten wir kostenlos auf dem Campingplatz unterstellen (wieder mal ein Hoch auf unsere lieben Gastgeber auf dem BIG4 in Hervey Bay) und um 8.50 Uhr wurden wir abgeholt. Es dauerte lange, bis wir alle eingesammelt hatten, dann den Bus gewechselt hatten und endlich um 10.15 Uhr auf dem Boot waren, das uns innerhalb knapp einer Stunde auf Fraser bringen würde. Dennoch war die Fahrt keinesfalls langweilig, da David, unser Busfahrer, ein echter Spassvogel war und Matthi ständig am lachen war.
Die Fähre...
Auf Fraser angekommen, wurden wir auf zwei Busse verteilt und es ging los. Diese Insel besteht zum größten Teil aus Sand. Dementsprechend kann man sie auch nur mit einem Jeep befahren oder eben Touren buchen. Als wir die Strassen – oder wie man die Sandfurchen auch immer nennen will - dort sahen waren wir heil froh, dass wir keinen Jeep gemietet hatten, sondern uns kutschieren liessen. Die Busse waren alle „höhergelegt“ und echte Allrad-Teile. Man hat den Fahrern angemerkt, dass sie teilweise ganz schön gefordert waren. Als wir nach 30 minütiger Fahrt an der Central Station ankamen, durften wir aussteigen und begannen einen kleinen Walk durch den Busch. Der Humor der Fahrer machte auch hier keinen Halt, und sie erzählten uns eine Geschichte bevor wir an glasklarem Wasser vorbeilaufen durften. „Es gibt hier im Moment immer noch eine Plage, ein kleines Vieh, das von Baum zu Baum springt und leider den Baum nicht immer trifft. Dann kann es sein, dass es auf dem Kopf des Wanderers landet und ihn beißt. Damit das nicht passiert, müsst Ihr die ganze Zeit Eure Hand nach oben gestreckt über den Kopf halten.“ Dann ging es los: an großen Baumriesen vorbei, dem glasklarem Wasser, das so seicht und klar war, dass wir erst gar nicht registrierten, dass da überhaupt Wasser war.
Es war super schön zu laufen und nach 35 Minuten trafen wir uns mit unseren Guides wieder. Es gab von der Bussammelstelle einen einzigen Weg hinaus, der EINSPURIG war. Die Busse fuhren hintereinander los und auf einmal legte unser Fahrer den Rückwärtsgang ein und es ging wieder zurück. Grund dafür war ein Jeep , der zwar kleiner war als wir und besser hätte wenden können, doch da er von Touris gefahren wurde, die mit dem Auto nicht so vertraut waren, war das keine echte Alternative. Dieses Spiel wurde zwei Mal gemacht und dann konnten auch wir endlich zu unserem Resort fahren. David, der nie eine Hand vor den Mund nahm, hatte noch am Anfang gewitzelt, dass die Touris, die meinen, hier mit dem Jeep fahren zu müssen, beim Ausleihen zumeist „their brain as deposit“ hinterliessen. So knapp wie das hier zuging, konnten wir das gut nachvollziehen. Am Ende der Tour in zwei Tagen sollten wir auch noch erleben, wozu dieser Leichtsinn führen kann – doch dazu später mehr.
Wir waren von Anfang an nicht ganz mit der Tour zufrieden, doch es war nichts anderes mehr frei gewesen und somit mussten wir das Eurong Resort buchen, das uns im Prospekt schon nicht so gefiel. Eigentlich hatten wir uns das Kingfisher Resort in den Kopf gesetzt (Tip aus dem Lonely Planet – und mit Sicherheit zu recht). Als wir dann am Resort vorfuhren, bestätigte sich unsere Vermutung. Trotz neuer Anbauten und Renovierung ist das Resort ein Klotz mit einem wenig einladenden Schwimmingpool und einem Restaurant, das überhaupt keinen Flair hat. Wir bezogen unser Zimmer. Ein geräumiges Zweibettzimmer mit Küche und einem echt schönen Bad. Für dieses Zimmer zahlten wir bei der Buchung einen Aufpreis. Was uns bei der Buchung entgangen war, war der Zusatz, dass es in dieser Preiskategorie kein Abendessen gab. Wir sollten also somit den ganzen Tag mit den gleichen Leuten verbringen, aber beim Abendessen wurden wir dann ausgeschlossen, denn wir hatten ein schöneres Zimmer als die anderen: Paradox! Nicht nur dieser Blödsinn sollte es sein, der uns die nächsten 2 Tage mit der Reise unzufrieden stimmte. Das Essen im Restaurant war jeden Tag quasi dasselbe und leider wenig schmackhaft - immer wieder wenn wir in der Halle saßen, überlegten wir wieder wie schön es doch im luxuriösen Kingfisher Resort gewesen wäre.... Nach dem Mittagessen wurden wir zum Strand hinaus gefahren und hielten an den „Coloured Sand“, die eine herrliche Kulisse für eine Fotosession abgaben.
Kurze Zeit später ging es weiter und der Bus brauste über den Sand mit 80 km/h. Wir schauten verträumt in die wilde See und erinnerten uns wieder an Vic Hislop, denn gerade auf Fraser Island ist das Baden wegen der Tigerhaie strengstens verboten.
Überbleibsel eines Tauchers?
Natürlich war ein Stop am Wrack der Maheno obligatorisch, das im Sand von Jahr zu Jahr mehr verschwindet und malten uns Stories aus, was wohl mit der Crew und den Passagieren passiert sein mag und wie lange das wohl her ist.
Die legendäre Maheno
Kurze Zeit später kamen wir zu Eli Creek, einem Naturlehrpad, durch den man hindurch schwimmen kann. Trotzdem es nicht allzu warm war, ging Matthi ins Wasser und liess sich durch das klare Wasser treiben. Eine herrliche Erfrischung in einer wirklich göttlichen Oase.
Glasklares Wasser an Eli Creek
Um 16 Uhr war unsere Tagestour zu Ende. Damit begann auch der spektakuläre Abend ohne Abendessen. Wir machten das Beste daraus, kochten uns Spaghetti und sahen noch fern, was in Australien nicht wirklich witzig ist, da alle 10 Minuten Fernsehfilm eine 3 minütige Sendepause kommt.
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