Mittwoch, Mai 07, 2003
Rafting
| posted by Karin
Nochmal ein Tag mit Action - Rafting ist angesagt. Wir hatten die Organisation „Raging Thunder“ gewählt, weil Matthi seinerzeit mit der Konkurrenz „R’n’R“ unterwegs war. Übrigens das Ergebnis eines Brüderstreits. Früh morgens wurden wir im typischen japanischen Kleinbus abgeholt und nach Tully ins Cafe von Raging Thunder gebracht, wo die Tour starten soll und die Cairns-Bucher mit grossem Bus eintrafen. Dort angekommen mussten wir noch einen Betrag von 20 Dollar per Person zahlen, eine Versicherung (wofür auch immer), die staatlich verordnet wurde und in den aktuellen Broschüren noch nicht drin waren. Eher ein Tribut an SARS, um die Aufälle zu begleichen? Wird immer ein Rätsel bleiben. Wir wurden wieder in Busse verfrachtet und während der Fahrt zum Fluss in Gruppen eingeteilt. Vor Ort sollte es dann ganz schnell gehen, denn die Konkurrenz-Organisation startet immer zum gleichen Zeitpunkt und es gibt jeden Tag ein Wettrennen, wer zuerst im Wasser ist. Wir mussten uns noch eine „zweite Haut“ holen, denn es hatte nicht nur geregnet, es war auch mächtig kalt.
Die Kampf-Montur
Zur Info: Tully ist eine Stadt, in der eigentlich niemand leben will, es sei denn, er liebt Wasser so sehr, dass er es 360 Tage im Jahr von oben haben muss. Tully ist die niederschlagsstärkste Stadt in ganz Australien und ist damit auch in der Hall-Of-Fame der ganzen Erde.
Wir wurden unserem Guide „Carl“ vorgeführt, der uns im Boot einteilte. Matthi ganz vorne neben einem jungen, kälte-resistenten Kanadier (sie sind vermutlich alle so, diese Naturburschen), ich ganz hinten neben „Carl“. Kaum im Boot erklärte er uns zu seinen Begriffen die entsprechende Sitzposition und wie wichtig es ist, dass wir sofort reagieren, wenn er etwas ruft. Dann ging es auch schon los. Wir hatten einen tierischen Spaß und wir können nur jeden empfehlen, der in die Nähe von Tully kommt, dieses Erlebnis mitzunehmen. Zu Beginn schickte uns Carl erst mal unfreiwillig ins Wasser, damit wir schon mal nass waren und den Hilfegriff lernten, damit wir jeden hochziehen könnten, falls jemand hineinfällt. Das war auch ganz wichtig. Nachdem wir dann nass waren, fanden uns die Moskitos unheimlich attraktiv! Wir machten einige Male kurz Pause, da immer wieder einige Guides aus den Rafts mussten, um bei gefährlichen Stellen Hilfe mit Seilen zu geben. An einer Stelle konnten wir aussteigen und uns ansehen wie die 8 anderen Rafts diese Stromschnelle meisterten. Ein Guide auf einem Boot gab kurz vor Beginn der Schnelle die Anweisung :“to the right“ und 6 seiner Insassen folgten seinem Kommando, nur einer setzte sich auf die linke Seite und brachte damit das Boot fast zu Fall, worauf der Guide sein Paddelende nahm und dem „Übeltäter“ damit auf den Helm patschte (nicht zu hart aber auch nicht eben zärtlich) und brüllte: „Right – right - where the f*ck is right!!??“ Es war einfach unheimlich lustig mit anzusehen, wir haben alle mächtig gelacht. Zu Mittag machten wir Halt und bekamen Sandwiches und heißen Tee oder Kaffee und gratis dabei eine Blutspendeaktion ohne Nadeln von trainierten Biestern. Der Nachmittag war noch mal spektakulär. Eine Stelle war dabei, wo wir mit dem Boot echt senkrecht standen und eine schmale Kurve passieren mussten. Wir hatten schon gedacht, dass alles vorbei war. Carl hatte uns vorher vor dieser Stelle gewarnt, denn wenn wir da ins Wasser fallen könnten wir 5 Sekunden oder auch 5 Stunden unter Wasser bleiben, da dort gefährliche Strudel waren, die uns das Gefühl vom Schleudergang in der Waschmaschine näher brächten. Wir wollten schon zu jubeln beginnen, doch da kam der Aufschrei, Matthi war weg! Oh Gott! Schon warf ein Sicherungs-Guide das Seil ins Wasser und ich hatte das Gefühl es dauerte eine Ewigkeit bis seine Hand danach griff!
Bissl Action
Quer durch den Wasserfall
Oooops, was nun?
Ein wenig Arbeit noch am Ende
Der Brüller sind auch die Bezeichnungen der verschiedenen Stromschnellen. Eine heisst „1 Inch“. Das kommt daher, dass dort ein Guide kenterte und seine Hose in den Schnellen verlor. Als er an Land kam und sein Missgeschick erkannte, war es zu spät. Die übrigen Guides hatten aufgrund der Kälte und dessen, was seine Männlichkeit dazuzusagen hatte, bereits einen Namen gefunden. Carl meinte, 1 inch sei noch übertrieben gewesen :)
Carl hat seine Meute über Bord geworfen
Wir hatten an dem Tag übrigens wirklich Glück, denn es hatte die letzte Zeit so viel geregnet, dass wir eine längere Strecke fuhren, die Carl in den beiden Jahren in denen er jetzt für die Organisation arbeitete noch nie gefahren war. Er holte sich Tips von seinen Kollegen für die bevorstehende Strecke und meisterte seine Aufgabe ganz großartig. Am Ende angekommen trugen die Jungs noch das Boot hinaus und unter der leider kalten Dusche gab es dann noch einen Kampf mit den Blutsaugern. Wir fuhren schon etwas geschafft im Bus zurück zu unserem Campingplatz, wo es mal an diesem Abend ausnahmsweise nicht regnete. Beim Chinesen holten wir uns Abendessen, denn kochen wollten wir einfach nicht mehr. Dann gab’s noch eine interessante Begegnung mit den Campingplatzbesitzern, die übrigens auch viele andere Gäste vor den Kopf stiessen, z.B. einem Kleinwagen, der nach 18:30 Uhr ankam und einfach nicht mehr auf den Platz durfte, obwohl der halb leer war. Zu unserer Geschichte: wir wollten einfach nur nochmal unsere Wäsche waschen und trocknen. Das hatte übrigens bis zu diesem Tag an jedem Campingplatz reibungslos geklappt. Die Waschmaschinen haben ein irres Füllungsvermögen, ungefähr doppelt so viel wie das der Maschinen hier. Man braucht immer zwei Zwei-Dollar-Sstücke, für den Trockner ebenfalls. Wir warteten also bis unsere Maschine abgelaufen war und ich bekam einen Schock als ich sie öffnete. Das Pulver hatte sich in die Kleidung gesetzt und war nicht ausgewaschen worden. Ich dachte erst die Maschine sei kaputt, doch bei genauerem Hinsehen mussten wir feststellen, dass in diesen Maschinen nur mit kaltem Wasser gewaschen wurde! Da wir zu wenig Kleingeld hatten und das Campingmanagement schon wieder frei hatte, beschloss ich alles mit Hand im Babybecken auszuwaschen. Matthi war genauso geladen und holte dann doch den Chef aus seinem Kabuff. Dieser fragte in abweisender Art, ob Matthi die Anleitung gelesen habe. Matthi gab trocken zurück, das täte er nie. Er erwarte, dass die Dinge so funktionierten, wie man das eben von Waschmaschinen erwarte. Darauf meinte der Oberlehrer, dass das Wasser hier nicht geeignet wäre zum Heißwaschen und die helle Wäsche dadurch Grau werden würde. Das sei ganz normal in der Gegend. Er gab uns widerwillig noch einmal Geld zum Waschen und setzte seinen Feierabend fort. Na, wir waren bedient von diesem Ort! Also dieser Campingplatz ist echt nicht zu empfehlen! Übrigens: wenn Ihr vor der Entscheidung steht, R'n'R oder Raging Thunder. Ich hatte Raging Thunder als besser, weil dynamischer in Erinnerung. Carl war super, aber die Videos, die Thunder dreht, können sich nicht mit dem messen, was R'n'R schon vor 7 Jahren gemacht hat.
Dienstag, Mai 06, 2003
Nochmal natürliche Pools
| posted by Karin
Wenig Zeit liess uns die noch bevorstehende Strecke Richtung Cairns. So wollten wir heute bis Mission Beach, weil wir in Tully natürlich noch Raften wollten. Das muss man gemacht haben, aber dazu später mehr.
Auf dem Weg nach Mission Beach machten wir Halt in Little Creek. Little Creek ist ein kleines Plätzchen an dem man wieder nette Gesteinsformationen und natürliche Pools vorfindet, in denen man baden kann. Wir waren jedoch nur kurz alleine...
Kleines Paradies am Rand der Serpentinen-Strasse
Weiter ging’s zu den Jourama Falls. Diese erreicht man durch einen kleinen Wanderweg über Stock und Stein und wird belohnt mit einem wunderbaren Ausblick auf diese Falls.
Faszinierende Gesteinsstreifen
Der Frust der letzten Tage muss sich auch mal Luft schaffen...
Moskito Gebiet
Etwas geschafft und ein wenig genervt von den elendigen Moskitos machten wir noch einen kleinen Abstecher zu einem kleinen Fluss gleich daneben. Dort sahen wir doch tatsächlich im klaren Wasser Minischildkröten! Sie tauchen kurz zum Atmen auf und dann ging’s wieder ab in die Tiefe. Echt goldig! Es waren auch nicht gerade wenige – der ganze Bach ist voll mit ihnen.
Da es schon Nachmittag war fuhren wir weiter zu Mission Beach. Dort gibt es zwei Campingplätze von Big4. Wir entschlossen uns für den einen, der an der Strasse liegt und ein wenig günstiger war. Wir bekamen bei der etwas unwirschen Dame die Reservierung für den nächsten Tag zum White Water Rafting in Tully. Außerdem die Aussage, dass wir uns einen Platz suchen könnten auf dem Campingplatz wo immer wir wollen und danch nur die Nummer angeben sollten wo wir schliesslich stünden... Naja, um es kurz zu machen – das Ehepaar, das diesen Platz führt, könnte aus Deutschland emigriert sein. Muffelig, zurückhaltend freundlich,...
Wir unterhielten uns abends noch darüber, aber bei gutem Essen und leckerem australischen Wein vergisst man so einiges...
Montag, Mai 05, 2003
More to come after return from journey
| posted by Matz
Folks, es ist deprimierend. Wir koennen Euch kaum auf dem laufenden halten, weil die IT-Infrastruktur hier eine echte Katastrophe ist. Nur in den Touri-Hochburgen kann man ein Inet Cafe erwarten, dass noch nach 5 offen ist. Daher haben wir diesen Service ab sofort eingestellt, denn mit Bildern koennen wir Euch eh dann meistens auch nicht mehr versorgen. Also, noch ein wenig Geduld, dann liefern wir hier was nach. Und das kann sich sehen lassen: - Vic Hislops White Shark Expo - Bundaberg (Rum Destillerie) - Fraser Island (die schoene Sandinsel, 3 Tage) - Heron Island (die Koralleninsel, herrlich direkt auf dem Reef gelegen, 4 Tage) - Capricorn Caves - Whitsundays (Segel- und Tauchtoern, leider wegen des Veranstalters eher frustrierend...) - Tully Riverrafting - Cairns (Kuranda) / Port Douglas - ??? Bis dahin habt Euch alle lieb und schaut mal wieder rein nach dem 12.5.
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